Rotenburg an der Fulda, 28. September 2008

6 h im Hamsterrad in Osthessen

Zum wiederholten Mal reisten wir nach Rotenburg/Fulda, um bei Harald Heydes Waldhessenlauf an den Start zu gehen. 6 Stunden lang dreht man dort in Osthessen seine Runden im Schloßpark und entlang der Fulda. 1.145 m misst eine Runde, gewonnen hat, wer in 6 h die meisten davon zurücklegen konnte.

Kurzweilig sind solche 6 h-Läufe eh. Die Zeit ist überschaubar und die Schnellen sind genauso lange auf der Strecke wie die Langsamen. Es wird also nie leer. Umso kurzweiliger wird es, wenn die Runde auch noch so schön ist wie in Rotenburg. Zickzack geht es durch den Park, durch einen Laubengang und vorbei an einer schnuckelig mitten im Grün liegenden Pizzeria, in der wir am Abend zuvor unsere "Henkersmahlzeit" vertilgten, was auch schon gute alte Sitte ist, wenn wir dort hinreisen. Man verläßt den Park, um ein paar Meter entlang der Fulda zu laufen und dann direkt vorm Rotenburger Schloß den Park wieder zu betreten. Die Veranstaltung ist immer sehr familiär, dieses Mal waren sogar nur 31 LäuferInnen auf der Strecke, was das Ganze noch eine Portion gemütlicher werden ließ.

Die Siegerehrung findet immer in der direkt an der Strecke liegenden Jugendherberge statt. Während Harald auswertet und Urkunden druckt, bekommen die Läufer ein im Startgeld inbegriffenes warmes Essen.

Daß wir nach unseren sportlichen Großtaten jede Menge Spaß hatten, seht Ihr schon an den letzten Fotos, die Julia Alter, Christian Fatton (das Siegerpärchen), Peter und mich im "Bionaderausch" zeigen.

Aber vor die Siegerehrung haben die Laufgötter natürlich die Anstrengung gesetzt. Peter wollte endlich mal die 70 km knacken - und schrabbte mit neuer persönlicher Bestleistung von 69,221 denkbar knapp daran vorbei. Aber immerhin brachte ihm das den dritten Platz ein - gesamt. Die Altersklasse gewann er, aber die wird bei Haralds kleinen Teilnehmerfeldern nie extra ausgewertet, nur in der Ergebnisliste angezeigt. In der ewigen Streckenbestenliste gibt es allerdings eine Altersklassendifferenzierung und die führt Peter jetzt an!

Bei meinem ersten Ultramarathon seit mehr als drei Jahren kam das "Ultra" wirklich nur knapp raus. Mit 44,817 km bin ich aber angesichts meines Trainingsumfangs und -aufwands letzten Endes wirklich zufrieden. Einmal mehr mußte ich einsehen: von nix kommt eben nix.

Peter und ich hatten sogar ein eigenes Betreuungsteam an Bord. Unsere Freunde Rita und Gunter hatten bei unserer Hochzeitsparty auf ihre Ballonkarte geschrieben, daß sie uns bei einer Eintagesveranstaltung betreuen, falls ihr Ballon gefunden würde. Damit hatten sie dann in Rotenburg das große Los gezogen.

(Text Gabi Gründling)