Mallorca, 19. Oktober 2008

Der Weisenheim-Bobenheimer König von Mallorca

Vor ein paar Wochen dachte ich noch, daß es wahrscheinlich nichts werden würde, gegen den König von Mallorca, Juergen Drews, anzutreten. Nach fast 4 monatiger Verletzungspause war mein Trainingsrückstand naturgemäß enorm. Da ich aber doch unerwartet schnell wieder in die Gänge gekommen war, konnte ich sogar die volle Distanz in Angriff nehmen. 

Da eine Attacke auf die Bestzeit von vorneherein natürlich nicht möglich war, nahm ich mir das Erreichen einer Laufzeit unter 4 Stunden vor. Und das war auch gut so. Zum einen ging es mehrere runden bergauf bergab durch die Altstadt von Palma, was ziemlich anstrengend war. Zum anderen machte nicht nur mir, sondern der gesamten Läuferschaft, die Hitze zu schaffen. Speziell während der zweiten Hälfte des Laufes waren es immerhin 28 Grad.

Vernünftig Laufen war also angesagt (das kann man übrigens gut bei Peter lernen, der bekommt auch im Grunde nach beratungsresistente Fälle hin). Das haben allerdings sehr viele Läufer nicht beherzigt. Unentwegt waren die Krankenwagen unterwegs.  

Jürgen Drews war übrigens ziemlich weit vorne im Feld gestartet. Bei km 7 hatte ich ihn eingeholt. Er sah schon ziemlich mitgenommen aus. Ob er wie angekündigt heute Nacht um 2 h im Oberbayern auftreten wird, weiss ich nicht. Ich werde das auch sicher nicht erleben. 

Dem Vernehmen nach, waren ueber 6300 Läufer am Start. Das war die höchste Teilnehmerzahl seit Bestehen des TUI-Marathons auf Mallorca. Etwas ueber 1100 Läufer gingen auf die volle Distanz. Mit 3:59:.07 h lag ich voll auf Plan. Das brachte Platz 304 insgesamt und Platz 92 in meiner Altersklasse ein. Für mich bedeutete das big smile in my face. Mein Fanclub vom LT WaB, der diesmal aus meiner Frau bestand, war begeistert. 

Alles in allem war es ein toller Marathon-Event. Im Vordergrund sollte allerdings der Spaß stehen. Von der Organisation her gibt es leider doch ein paar Punkte, auf die man sich vorher einstellen sollte. Die letzen 12 km werden z.B. auf der Strandpromenade gelaufen. Hier ist man mehr damit beschäftigt, Radfahrern, Fußgängern und Kinderwagen auszuweichen, als alles andere. Schatten sucht man vergeblich, genauso wie Toilettenhäuschen. Aber gelohnt hat sich das Ganze allemal.  

(Text Thomas Schiele)

kleiner Redaktionsnachtrag: Jürgen Drews hat, anders als Thomas, den Marathon nicht geschafft sondern den Lauf nach HM in 2:31 h beendet.. tztz.. große Klappe, nix dahinter.