Überlingen, 19. Oktober 2008

Herbstvergnügen am Bodensee

Entlang der Grenze des Bodenseekreises gibt es seit 10 Jahren einen Fernwanderweg über insgesamt 116 km, den Jubiläumsweg. Und weil der 10 wurde und der Bodenseekreis 35, hatte Achim Linder (der mit dem Laufladen in Kisslegg) mal wieder eine tolle Laufveranstaltungsidee: den Jubiläumsweglauf. Die ganzen 116 km laufen zu lassen, wäre zu viel gewesen. Deshalb verlegte er das Ziel kurzerhand in die Mitte, nach Markdorf. Starten konnte man an beiden Enden, nämlich in Kressbronn oder Überlingen. Jede Seite war in drei Teiletappen aufgeteilt, die Etappenorte entsprachen den 6 Teilabschnitten des Wanderwegs. Man konnte wahlweise eine, zwei oder drei Etappen laufen und maximal 57 km (wo die beiden Restkilometer verblieben sind, entzieht sich meiner Kenntnis). Man hatte außerdem noch eine Höhenmeterwahl. Wer von Kressbronn aus startete, mußte bis Markdorf ca. 550 Höhenmeter absolvieren, wer Überlingen als Startort wählte, hatte mit 1.200 Höhenmetern mehr als doppelt so viel vor sich. Ehrensache, daß wir nach Überlingen fuhren...

Genauso logisch, daß wir auch auf Freunde und Bekannte aus der Ultralaufszene trafen. Und das, obwohl der Lauf nicht als Wettkampf ausgeschrieben war, es keine Ergebnisliste und keine Wertung gibt. Ultras lieben auch einfache gemütliche Trainingsläufe in Gesellschaft und dafür bot sich der Jubliäumsweglauf geradezu an. Für magere 18 € Startgeld bekam man ein Funktionsshirt und unterwegs ausreichend leckere Verpflegung (wie bei uns in Kleinkarlbach auch selbst gebackenen Kuchen). Für 5 € zusätzlich war der Bustransfer zwischen den einzelnen Etappenzielen und anschließend zurück zum Auto auch noch inbegriffen. Und dabei wird das gesamte Startgeld gespendet, den Aufwand tragen Sponsoren und Chef Achim Linder.

Ich kann mich nur wiederholen, wenn ich schreibe: Petrus ist Läufer! Anders kann man es sich gar nicht vorstellen. Das Wetter war ein Traum! Die einzige Kröte, die wir schlucken mußten, war die mangelnde bzw. nicht vorhandene Fernsicht, die durch einen Dunstschleier ersetzt war. Aber sonst: Sonne pur, blauer Himmel. absolut lauffreundliche Temperaturen, dazu eine wunderschöne Landschaft - Läuferherz, was willst Du mehr?

Peter stoppte seine Uhr nach 5:36 h und kam als Dritter derjenigen ins Ziel, die die ganze Strecke zurückgelegt hatten. Ich hatte erst in Heiligenberg ins Geschehen eingegriffen und absolvierte 21 km mit ca. 350 Höhenmetern, auf denen ich auch die Bekanntschaft der im Foto gezeigten possierlichen Tierchen machte. Und da reisen bildet, weiß ich jetzt auch, daß das Alpakas sind. 2:36 h sind mein handgestopptes Ergebnis.

(Text Gabi Gründling)