Sinsheim, 20. September 2009

Höhenprofil wie ein Sägeblatt

Keine Ahnung, wer die Idee hatte, aber plötzlich wollten Heike, Stefan und ich beim Kraichgaulauf starten. Für Stefan ein Debüt, Heike und ich waren schon mal dort.

Und so stand der Stefan um 6:30 vor meiner Tür, packte mich ein und wir fuhren zu Heike, die diesmal den Fahrdienst zum Zielort hatte. Die Kreuzgrundhalle in Sinsheim-Rohrbach erreichten wir dann auch zügig über die noch verschlafene Autobahn. 

Der Veranstalter gibt sich liebevoll Mühe. Die Halle, das Umfeld und die Parkplätze sind vorbildlich, aber der Zuspruch bei den längeren Distanzen ist nur mäßig. Das hat wohl seinen Grund. Das Streckenangebot reicht von 5 bis 44 Km, aber das Höhenprofil gleicht einem Sägeblatt. Rauf und runter ohne Ende. Das hat was für Liebhaber, schreckt Flachläufer aber bestimmt etwas ab. 

Heike und ich wählten die 33 Km, Stefan den 44 Km Ultra. Für ihn der willkommene Ersatz für den entgangenen Marathon in Pirmasens vor einer Woche. 

Pünktlich um 9:00 Uhr schickte man uns auf die Strecke und nach einem Kilometer war man schon in der freien Natur des Kraichgaus. Vorbei an Maisfeldern und Mostobstwiesen bekam man bereits bei Km 3 den ersten Anstieg vorgesetzt. Das ging dann nahtlos weiter, bis zum Schluss. 603 Höhenmeter hatte man nach 33 Km in den Knochen und Stefan sammelte bei seinen 44 Km sogar 750 Höhenmeter. Zwar ging es auch immer wieder runter, aber die Anstiege waren am Ende zermürbend. Keiner von uns lief das durch, immer wieder war mal Powerworking angesagt. 

So waren wir dann auch mit unserem Ergebnis auf dieser anspruchsvollen Strecke voll zufrieden. Heike finishte mit 03:37:47 (2. Platz W45), ich mit 03:58:24 (2. Platz M60). Und Stefan schlug sich wacker mit  04:56:45 (14. Platz M45) durch seinen 44 Km Ultra. 

Mir persönlich hat die Organisation gut gefallen und die Macher dieser Veranstaltung haben mehr Teilnehmer verdient.

Was mir gefiel:

- Parkplätze im direkten Umfeld

- Taschen und Wertsachenabgabe, fast wie in Biel.

- Km-Schilder und Richtungspfeile auf der Strecke sehr übersichtlich.

- Äußerst freundliche Helfer im Zielbereich und auf der Strecke.

- Man merkt, das sind begeisterte Helfer, die hinter ihrer Veranstaltung stehen. Alles läuft sehr ruhig ab. 

Vielleicht verbesserungswürdig: Mehr Cola auf der Strecke. Zum Schluss ging den Verpflegungsstellen der Vorrat aus. 

Fazit: Eine wunderschöne, anspruchsvolle Naturstrecke mit guter Organisation.

Höhenmeter sollte man aber vorher eifrig trainiert haben. 

Zum Schluss explodierte bei der Heimfahrt noch eine Kuchenbombe vor unserer Stoßstange. Ein Läuferpaar hatte sich einen ganzen Kuchen gekauft, den dann in Alufolie verpackt auf das Autodach gestellt und total vergessen. Bei der Beschleunigung auf der Autobahnzufahrt fiel das Ding dann runter und zerbarst in 1000 Krümeln.

Text Klaus Harnisch