Aegidienberg, 13. Dezember 2009

Heike in Siebenmeilenstiefeln

Am Sonntagmorgen um 6 Uhr machten wir uns auf den Weg ins etwa 200 km entfernte Aegidienberg und landeten nur kurz nach Mannheim im Schneegestöber. Mit höchstens 80 km/h schlichen wir auf der A67 dahin und konnten nur hoffen,  noch rechtzeitig anzukommen. Nach Frankfurt wurde es aber besser und um 8:30 Uhr hielt ich die „44“ in den Händen.

Im Bürgerhaus in Aegidienberg  war ein ziemliches Gedrängel und so war ich froh, als um 9:30 Uhr die Aufforderung erklang, sich auf den Weg zum 1 km entfernten Start am Gangpferdezentrum zu machen. Dort traf ich dann mein Laufidol, die Herausgeberin meines Lieblingsmagazins „Marathon und mehr“ und spätere Siegerin Birgit Lennartz.

Pünktlich um 10:00 Uhr erfolgte nach ein paar kurzen Ansprachen des Veranstalters, der Bürgermeisterin von Bad Honnef und des mitlaufenden Bürgermeisters von Königswinter bei Temperaturen um die 0 Grad der Start. Etwa 800 Läufer machten sich auf den Weg auf eine kurze Runde durch die Stadt, um dann ins Naturschutzgebiet Siebengebirge abzubiegen. Von da an ging es eigentlich in einem ständigen auf und ab durch den Wald – mal gab es ein paar längere Anstiege, zwischendurch auch mal ein ebenes Stück – aber nie wirklich steil und immer auf gut befestigten Waldwegen. Nur an wenigen Stellen war der Weg matschig.

Bis km 18 war die Wegführung für Marathon und erstmalig stattfindenden Halbmarathon gleich. Dann liefen die Halbmarathonis zurück zum Bürgerhaus, während die Marathonis noch ein bißchen den Wald genießen durften. Belohnt wurden sie dafür an den Verpflegungsstellen, wo es ab der Trennung dann zusätzlich zu Wasser, Iso und warmem Tee noch Cola und Bananen gab. Irgendwann wurde auch Glühwein angeboten – aber das habe ich nicht wirklich ernst genommen.

Ab dem grünen Bauwagen ging es dann noch über eine sanfte Kuppe und die letzten ca. 5 km bergab zurück nach Aegidienberg. Die letzten 2 km folgten der Hauptstraße des Ortes bis zum Zieleinlauf im warmen Bürgerhaus. Wie viele Höhenmeter man bis dahin bewältigt hatte blieb ein Geheimnis. In der Ausschreibung stehen ca. 650, bei der Ansprache hieß es ca. 700 und in einigen Laufberichten war von 780 HM die Rede. Jedenfalls fühlten sich meine Beine an wie 2 Weinfässer  ;-)

Duschen konnte man im Hallenbad, zu dem man noch einmal ein paar Hundert Meter den Berg herunter gehen mußte (aua). Dafür war das Wasser spärlich und lauwarm.

Insgesamt würde ich sagen, wer Landschaftsmarathons liebt, der sollte unbedingt am Siebengebirgsmarathon teilnehmen. Die Strecke führt fast ausschließlich durch den Wald, ist abwechslungsreich und bietet auch mal sehr schöne Ausblicke auf Berg und Tal.

Ach ja, anstelle der erwarteten 5:00 h brauchte ich bei manueller Zeitmessung 4:37 h und belegte den 11. Platz in der W45.