Eisenach, 17. Mai 2014

Zwei Pfälzer in Thüringen

Dieses Wochenende machten wir uns freitags mit unserem Wohnmobil nach Eisenach auf, um am Rennsteiglauf von Eisenach nach Schmiedefeld teilzunehmen.

Nachdem wir in Startnähe einen Parkplatz fanden, machten wir uns direkt zur Startnummernausgabe auf. Alles war bestens organisiert und wir hatten schnell unseren Starterbeutel und ein Busticket für den Rücktransport am Samstagabend nach dem Rennen gekauft. Dann machten wir uns auf zur legendären Kloßparty am Markt, der auch Startplatz für das morgige Rennen sein sollte. Im großen Festzelt spielte eine Live-Band bei entspannter Stimmung. Wir sahen einige bekannte Gesichter und ließen uns die Klöße mit Gulasch und Rotkraut bei einem Köstritzer schmecken.

Nach einer kurzen Nacht hieß es um 5.00 Uhr aufzustehen, denn der Supermarathon über 72,7 km startet bereits um 6.00 Uhr. Die ersten paar Meter führten durch ein Zuschauerspalier in der Fußgängerzone und dann nach einigen Höhenmetern direkt in den Thüringer Wald. Nach einigen Zwangspausen wegen natürlicher Engstellen lief sich das Feld dann schnell auseinander.

Ich begann in moderatem Tempo und spielte den Bremsläufer für Michael (er sollte es mir noch danken). Nach 25 km war der Große Inselberg auf 916 m erreicht. Hier herrschte teils gespenstige Stimmung bei dichtem Nebel und kühlen Temperaturen. Das Wetter besserte sich jedoch und wir hatten perfektes Laufwetter. Insgesamt waren auf der Strecke 14 Wasser- und Verpflegungsstellen eingerichtet. Der berühmte Haferschleim mit Heidelbeer- oder Orangengeschmack baute uns dabei stets wieder auf. Außerdem gab es Obst, Schmalz-, Käse- und Salamibrote, Wienerwürste und warme Brühe. Und bei Kilometer 68,2 wurde sogar Köstritzer Bier angeboten, das wir aber erst wieder im Ziel tranken.

Die Strecke führte uns über herrliche Landschaft und Aussichtspunkte über Wald-, Wurzel- und Schotterpfade den Rennsteig entlang. Bei km 54,7 am Grenzadler, wo im Winter die Biathleten zu Hause sind, konnte man mit Wertung aus dem Rennen aussteigen. Dies war jedoch für uns keine Option und wir liefen weiter bis zum höchsten Punkt der Strecke unterhalb des Gipfels des Großen Beerberges bei Km 61,77 auf 973 m Höhe. Dort sorgte sogar der Veranstalter noch für etwas Schnee auf der Strecke.

Jetzt fehlten nur noch 11 km die meist bergab verliefen. Trotzdem waren wir glücklich nach 10:03:11 Stunden das Ziel gemeinsam zu erreichen.

Michael war noch nie so lange laufender Weise unterwegs und schwankte zwischen Hochgefühl („Jetzt lauf ich mal den FINAMA“) und großer Erschöpfung („weiter werde ich nie laufen“).

 

Fazit: Ein super schöner Landschaftslauf, bestens organisiert und mit toller Stimmung. Wo wird man schon ständig von den Verkehr regelnden Polizisten lautstark angefeuert?

 

Annette Bruns

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