Wilhelmsfeld, 07. Juli 2013

Da wirste schnell zum Erwin!

Gabi gab kürzlich den Tipp und fünf von uns trafen sich dann tatsächlich am Start des Wilhelmsfelder Halbmarathons.

Der Start war um 9:15 Uhr. Diejenigen, die am Tag vorher nicht mit dem Wohnmobil anreisen konnten, wie die Gründlings, mussten eben um 5:30 aufstehen. Der Tatort, mitten in den Hügeln des Odenwaldes. Intakte Natur, erinnert irgendwie an den Allgäu, saftige und grüne Steilhänge.

Bei Ankunft, frisch gewendetes Heu in der Nase, ein fast vergessener Duft. Direkt am Parkplatz, ein kleiner, kristallklarer Bach mit Forellen drin. Am Start die Gründlings und die Cöllens schon in lockerer Läuferlaune, ich noch in Richtung Nachmeldung unterwegs. Schnell  noch einige  Fotos von der Szene geschossen, dann ging es los zur Startlinie.

Start und Ziel ist mitten auf dem Kerweplatz. Die Startpistole, ein hölzernes Unikum, wie aus dem 30-jährigen Krieg.

Welches Höhenprofil zu erwarten war, zeigte eine Tafel am Start. Zwei kräftige Hügel waren zu nehmen, bei Km 5 und 16, etwa 500 Höhenmeter kamen da zusammen. Zuerst ging es aber mal entspannt  runter, sozusagen als Aufwärmphase. Nach 2 Km verlässt man den Ort und läuft dann nur noch im Wald. Natur, grün, saftig kühl, einfach nur schön. Der Untergrund, Asphalt ohne Ende, leider nicht so schön. 

Nach 5 Km hatte man die ersten 150 Höhenmeter geschafft, dann ging es wieder entspannt runter. Ich ziemlich am Schluss, machte Fotos vom Geschehen. Vor mir 2 Läufer, konstanter Abstand, etwa 100 Meter.

Die Jungs waren irgendwie meine Messlatte.  Die Verpflegungsstellen waren gut, Eistee, Banane, Wasser. Letzteres war bitter nötig, denn es wurde so richtig warm.

Bei km 12, dann ein Wendepunkt. 300 Meter vorher kamen mir Gabi und Renate entgegen, die hatten schon gewendet. Schnell ein Foto von denen geschossen, leider verwackelt im schattigen Wald.

Als ich um den Wendepunkt herum war, waren beide schon nicht mehr zu sehen.  Aber vor mir war immer noch meine Messlatte. Irgendwie schwächelte der Eine von Denen und der Abstand schmolz. Am Wasserstand bei Km 15 trafen wir uns dann, der Erwin und ich. Ein kurzes Schwätzchen über das Wetter und Erwin wollte mich noch mit meiner Kamera ablichten. Das Angebot  war willkommen, ich bin ja sonst nie drauf auf den Bildern. Dann trennten wir uns wieder, jetzt war ich die Messlatte. 

Bei Km 19 war der Wald zu Ende, der Ort war wieder da. Auf einer Terrasse feierte ein Völkchen feuchtfröhlich die Läufer. Kurz vor dem Ziel, dann noch eine kleine Schinderei. Es ging kräftig rauf, meine geschätzte Zeit konnte ich vergessen. Endlich am Zielkanal, die Zeit wird gestoppt, die Nummer notiert. Mein Garmin zeigte 2:32:09.

Später saßen wir im Kerwezelt zusammen, wie Wab‘ler. Der Bernd mit einer fetten Medaille um den Hals und einen fetten Wurstsalat vor sich. Er war zweiter seiner Altersklasse, Renate die Erste, wie immer. Gabi kam dann mit einer Ergebnisliste unterm Arm daher. Irgendwie war die Liste rätselhaft. Gabi und Renate finishten gemeinsam. Auf der Liste waren sie 2 Minuten auseinander. Wie geht das?

Ich hatte Erwin 4:22 Minuten abgenommen. Erwin hatte meine 2:32:09 und ich seine 2:36:25. Wie hat er das gemacht?

War’s vielleicht die Kerwenacht zuvor?

Was soll’s!

Ich gönn dem Erwin seine Zeit und dem Zeitnehmer seine nächtliche Sitzung im Kerwezelt.

Nächstes  Jahr werden die Karten neu gemischt, beim Wilhelmsfelder Halben.

Sofern wir wieder dabei sein sollten, der Erwin, der Zeitnehmer und ich, beim Halben auf der Strecke und im Kerwezelt.

Bericht und Fotos Klaus Harnisch

Bericht auf Laufticker.de

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