Frankfurt/Main, 28. Oktober 2007

Frankfurt, die Stadt der Banken und Versicherungen

Dort findet jedes Jahr einer der ältesten Stadtmarathons statt, vielleicht sogar der Älteste seiner Art - auf jeden Fall der älteste Stadtmarathon in Deutschland. Vor den Toren der Farbwerke Höchst fing alles an, dort war früher auch Start und Ziel. Heute ist der Start publikumswirksam im Stadtzentrum, direkt vor dem Messegelände. Auch der legendäre Emil Zatopek gab dort schon den Startschuss.

Der Zieleinlauf ist in der alten Messehalle, der Festhalle. Man läuft hinein in die Frankfurter  "gut Stubb", fliegt die letzten Meter über den roten Teppich und wird dieses Finish nicht so schnell vergessen.

Der Frankfurt Marathon hatte schon viele Sponsoren. Der Neue nennt sich "Dresdner-Kleinwort" und sein Logo ist grasgrün. Grasgrün ist daher auch die Ideallinie, die auf der ganzen Welt blau ist. Sorry, aber dieses Grün auf grauem Asphalt ist kaum sichtbar. Keine gute Idee aus den oberen Etagen der Bank.

Die Sponsoren sind auch Namensgeber des Marathons.Mein erster Frankfurter war 1997 der Eta-Marathon. Dort stelle ich mit 4:15:57 meine persönliche Bestzeit auf. Heute sind es 15 bis 20 min mehr, wenn es normal läuft. Mit meinen 4:36:13 war ich daher voll im Plan. 

Der Marathon lief sehr gleichmäßig und der Mann mit dem Hammer hatte keine Chance. Das ständige Training im LT Wab zeigt jetzt offensichtlich Wirkung. Es war ein Marathon ohne Vorbereitung, so aus dem Stand heraus lief ich meine Standardzeit.

Auf der Stecke merkt man die lange Erfahrung des Veranstalters. Übersichtliche und aufgeräumte Verpflegungsstände, kein Gedränge, engagierte und erfahrene Helfer. Die Frankfurter stehen hinter ihrem Marathon. Viele Musikbands und frenetisch anfeuernde Zuschauer unterstützen die Marathonis an der Strecke. Ideal waren die Wetterbedingungen dieses Jahr, kein Regen, kein Wind und fast keine Sonne. Das ist nicht immer so in Frankfurt. 1998 tobte am Lauftag Orkantief Winnie über der Stadt und man registrierte Windgeschwindigkeiten bis zu 90 km/h in den Häuserschluchten. Gewarnt durch den Wetterbericht, nähte mir meine Ursel damals zwei Schnürsenkel an die Mütze, damit ich sie festbinden konnte.

Auf der Strecke gibt es immer wieder schrille Sprüche. Bei km 21 stand an einer Kirche folgender Spruch:

"Noch 21 km, jetzt hilft nur noch beten"

(Bericht Klaus Harnisch)