quer durch Deutschland, 10. bis 16. Mai 2009

Besuch beim Transeuropalauf

Am 19. April sind in Bari (Süditalien) 67 Läufer/-innen aus 12 Nationen gestartet, um Europa innerhalb von 64 Tagen im Laufschritt zu durchqueren. Entlang der Adria, am Gardasee vorbei, durch Österreich (3 Alpenpässe inklusive), durch Deutschland, Schweden, Finnland und Norwegen führt der 4.500 km lange Weg bis ans Nordkap. Dort wird der Troß pünktlich zu Mittsommernacht am 21. Juni ankommen. Nach 30 Tagen sind nach wie vor 53 Teilnehmer im Rennen – eine Quote, mit der auch Veranstalter Ingo Schulze nicht gerechnet hat.  

Zu den Ultramarathonläufern, die die ganze Strecke auf sich nehmen, gesellen sich ständig Einzeletappenläufer. Vor allem in Deutschland sind die Resonanz, die Anteilnahme und die Beteiligungsquote recht hoch. Die deutsche Ultralaufgemeinde ist sehr familiär aber dennoch größer als in den meisten anderen Ländern. Auf jeden Fall größer als in den anderen zu durchquerenden Ländern. 

Peter hatte sich vor drei Jahren auch für dieses “Unternehmen” angemeldet, mußte dann aber aus beruflichen Gründen auf eine Teilnahme verzichten. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, die Läufer zumindest eine Woche auf ihrem Weg durch Deutschland zu begleiten. Der Weg führte in dieser Woche vom baden-württmbergischen Nattheim (Landkreis Heidenheim) über rund 490 km durch Franken und Hessen (genau: Osthessen bzw. Hessisch-Sibirien) bis ins niedersächsische Salzgitter. Anders als bei einem Stadtlauf ist die Strecke natürlich nicht abgesperrt, sie führt über Bundes- und Landstraßen. Die Läufer haben sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten, soweit vorhanden werden Radwege genutzt.  

Der Tag der Transeuropaläufer beginnt morgens um 4 Uhr, um 6 Uhr und um 7 Uhr werden die Läufer je nach Leistung am Vortag auf die Strecke geschickt. Im Schnitt müssen jeden Tag 70 km absolviert werden. Die kürzeste Etappe beträgt dabei 44 km, die längste 95 km. Nach getaner “Arbeit” stehen Körperpflege, essen, Wäsche waschen und möglichst viel Ruhe auf dem Programm, bevor um 21 Uhr das Licht in den Sporthallen gelöscht wird, in denen die Karawane übernachtet. Wir haben unseren Bus als Schlafplatz genutzt, der Zeitplan war aber derselbe. Wieder zurück zuhause können wir glatt "ausschlafen", der Wecker rappelt im Alltag erst um 5 h :-) 

Peter hatte sich eigentlich vorgenommen, die gesamten sieben Etappen mitzulaufen. Ein vereiterter Zahn und eine aufkommende Erkältung vereitelten dann aber diese Pläne. So blieben ihm am Ende nur vier Etappen, bei denen er aber immerhin auch insgesamt 294 km zurücklegte. Für Einzeletappenläufer gibt es weder eine offizielle Zeiterfassung noch eine Wertung, so dass er auch in keiner Ergebnisliste zu finden ist. Ich hatte mich der Organisation als Helferin an den ca. alle 10 km aufzubauenden Verpflegungsposten zur Verfügung gestellt. Anschließend fand ich hin und wieder Zeit, befreundete Transeuropaläufer ein Stück zu begleiten und sammelte so auch noch 85 km.

Wir haben in dieser einen Woche ca. 1.200 Fotos gemacht. 228 davon habe ich  bei Picasa hochgeladen. Ein paar Fotos von uns kommen findet Ihr hier unter diesem Text.

Bericht: Gabi Gründling