Lambsheim, 11. Juli 2009

Lambsheimer Qual

Nachdem sich Peter am Donnerstag beim Lauftreff spontan entschlossen hatte, mich auf meinem Vorhaben zur neuen PB zu ziehen, gab es kein zurück mehr.

Samstag nachmittag, die Kirchenuhr schlägt fünf. Ich schrecke hoch, Mist, um die Zeit sollte ich eigentlich schon am Tasche packen sein. Also schnell Werkzeug zusammengeräumt und unter die Dusche. In Windeseile in die Klamotten und alles nötige gepackt. Noch schnell eine Banane zwecks Kohlhydratversorgung gemampft und dann ab Richtung Lambsheim. Dort war bereits auf dem ausgewiesenen Parkplatz einiges los, naja denke ich, erstmal Startnummer abholen und dann nochmal ans Auto zum Trinken, Banane fassen und Gel. Vor der Halle stehen Gabi und Klaus, drinnen treffe ich Peter, der Sicherheitsnadeln sucht und viel zu viele Leute vor der Anmeldung.

Die Schlange ist endlos und als ich an der Reihe bin, bleibt mir keine Zeit mehr um nochmal ans Auto zu laufen. Also das ganze so angehen.

Vor der Halle dann das obligatorische Gruppenfoto, Gabi macht auch später noch Bilder an der Strecke. Nach längerem Warmlaufen gehen wir zum Startbereich, wo ich Jochen, einen guten Jugendfreund, treffe. Wir können uns leider nur kurz unterhalten, der Start rückt näher. Irgendwoher kommen immer mehr Leute, vor uns eine Masse, obwohl wir auf der Startlinie stehen. Plötzlich setzen die vor uns stehenden sich in Bewegung, keiner von uns hat den eigentlichen Start mitbekommen.

Ich kämpfe mich durchs Getümmel, bloß schnell vorbei an den langsameren vor uns. Nach einem Kilometer höre ich Peter von hinten rufen, ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich viel zu schnell bin. Also Tempo raus und Peter fragt mich dann auch schon, ob meine Uhr das gleiche anzeigt wie seine. Ich lasse fortan ihn das Tempo bestimmen und laufe einfach mit. Bei der ersten Verpflegung nach km 2 bemerke ich schon ein Durstgefühl und muss trinken. Nach 5 km wird das heftiger, mein Hals ist trocken, also wieder trinken. Peter macht das Tempo und mir fällt es immer schwerer mitzugehen, die Verpflegung bei km 7 kann ich kaum erwarten und versuche so viel wie möglich von dem Becher zu trinken. Mein Hals wir immer trockener und ich bekomme keine Luft mehr. Meinen Zugläufer interessiert das gar nicht, er fordert mich immerzu auf schneller zu Laufen. He, ich bin bereits am Limit, schneller geht nicht mehr. Der letzte Kilometer zieht sich endlos, ich kann das Ziel bereits sehen, aber es kommt nicht näher. Da steht Gabi am Wegrand und knipst, Peter vor mir wird immer schneller und das Ziel kommt doch näher. Also nochmal alles geben und tatsächlich überhole ich sogar noch einen auf den letzten 200m. Im Zielkanal dann endlich die Erlösung, ich darf aufhören zu Laufen, Wasser trinken und durchatmen.

Mit einer Zeit unter 45 min. hat es zwar nicht geklappt, aber mit 46:43 habe ich dank Peter eine neue PB über die 10 km ;-)).

(Anmerkung der Red.: Klaus Harnisch war auch am Start. Aufgrund seiner Pläne, am Sonntag im hessichen Stierstadt wettzukämpfen, begleitete er seine Frau Ursel über die Strecke. 1:13:55 h waren die beiden unterwegs)

Text Uli Pfeuffer