Osthessen, 15./16. Februar 2014

Kleiner Doppeldecker 

Peter und ich waren schon desöfteren bei Harald Heyde in Osthessen. Aber immer zu seinen regelmäßig stattfindenden 6-Stundenläufen im Schloßpark von Rotenburg. Seit einigen Jahren hat sich Harald aber zusätzlich noch auf Landschaftsläufe verlegt. Obwohl er selbst Ultramarathoni ist, sind seine Zweitagestouren "irgendwo in Hessen" keine Ultras, ja nicht mal Marathons. Etappenlauf für Einsteiger oder auch einfach gutes Training.

An diesem Wochenende bot er bereits zum dritten Mal die Bewältigung des Borgmannwegs an. 67 km von Rotenburg nach Schlitz, aufgeteilt in zwei fast identisch lange Etappen mit Übernachtung am Mittelpunkt in Oberaula. Um die Übernachtung muß man sich bei Haralds Läufen selbst kümmern, aber die Etappenziele sind natürlich so angelegt, daß das überhaupt kein Problem darstellt.

Der erste Tag war von den Höhenmetern her deutlich anspruchsvoller als der zweite. Peter hatte sich einen Rucksack mit 5,5 kg Inhalt auf den Rücken geschnallt, um das Laufen mit Rucksack zu trainieren. Er lief mit mir, was in der kleinen Gruppe (samstags 6 Teilnehmer, sonntags 5) sehr schön war, denn ansonsten wäre ich wohl die ganzen 5 Stunden alleine gelaufen.

Abends saßen fast alle Teilnehmer bei gutem Essen zusammen, es wurde gefachsimpelt und natürlich wurden die Speicher adäquat aufgefüllt. Trotzdem konnte ich mir beim Schlafengehen nicht vorstellen, am nächsten Tag auch nur einen Schritt zu laufen.

Die Nacht und das  Essen taten aber das ihre und am Sonntagmorgen war ich frischer als erhofft und gedacht. Bei drei Stunden und knapp 22 km ließ ich es aber dennoch bewenden, so konnte Peter die letzten 12 km nochmal ein bißchen sein eigenes Ding machen und es wurde nicht so spät mit dem Abschlußmittagessen. Im Braustübchen in Schlitz hatte man unserer Gruppe freundlicherweise und kostenlos zwei Zimmer zum Duschen zur Verfügung gestellt, das Essen war gut und reichhaltig.

Wir hatten während der zwei Tage ein echtes Glück mit dem Wetter. Ein bißchen windig war's, aber überwiegend trocken (mal von insgesamt vielleicht 10 min Nieselregen an beiden Tagen zusammen abgesehen). Am Samstag zweistellige Temperaturen. Das kann im Februar auch ganz anders ausfallen. Als wir dann beim Essen saßen, öffnete der Himmel seine Schleusen.

Harald nimm für diese zwei Tage mit Vollsupport (Fahrdienst, Gepäcktransport und ca. alle 5 km eine Verpflegungsstelle) kein Startgeld. Vielmehr steht am Ende eine Spendendose auf den Tisch und jeder wirft ein, was ihm so ein Wochenende wert ist.

Wer mal gucken will, was er noch so anbietet (zum Beispiel Mehrtagesläufe durch die Schweiz ohne Wettkampfcharakter), klicke hier: www.langstreckenlaufen.de

Dieses Wochenende hat uns jedenfalls gut gefallen - und eine gute Vorbereitung auf den Weinstraßenmarathon war's allemal. Leider konnten wir sonst niemanden vom LT WaB dazu animieren, mitzukommen. Das hätte ein netter Lauftreffausflug werden können.

Text Gabi Gründling, Fotos Peter & Gabi Gründling.

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