entlang der Spree, 24. - 29. August 2014

Berlin, Berlin - wir waren in Berlin

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Die Spree ist ein knapp 400 km langer Nebenfluß der Havel, die durch die Bundesländer Berlin, Brandenburg und Sachsen fließt. Zum fünften Mal folgte ein Mehrtageslauf über sechs Etappen dem Lauf der Spree. Im Jahr 2000 lief man von der Quelle zur Mündung, in den Jahren 2001, 2002 und 2004 von der Mündung zu einer der drei verbrieften Spreequellen. Nach zehn Jahren Pause ließ sich Veranstalter Ingo Schulze aus Horb am Neckar dazu überreden, noch einen Spreelauf zu initiieren. Auch in diesem Jahr führte die Strecke von Berlin-Spandau, wo die Spree in die Havel mündet, zur auf 478 m üNN gelegenen Quelle am Westhang des Kottmar nahe der deutsch-tschechischen Grenze.

 

Vom Lauftreff Weisenheim am Berg haben sich Annette und Peter dieser Herausforderung gestellt. Begleitet wurden sie von ihren Partnern Michael und Gabi, die die Wohnmobile der beiden Familien chauffierten. Gabi hatte sich dem Veranstalter außerdem als Zeitnehmerin zur Verfügung gestellt.

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Am Morgen des 24. August schickte der Spandauer Bezirksstadtrat Gerhard Hanke 48 LäuferInnen aus sieben Nationen auf die Strecke. Am ersten Tag hatten die Sportler mit 51 km die zweitkürzeste Etappe vor sich. Gleichzeitig war es ein Sightseeinglauf, denn die Spree führt durch die Innenstadt der Bundeshauptstadt. Erst kurz vor dem Ziel in Neu-Zittau verließen sie das Berliner Stadtgebiet. Auf Schusters Rappen ging es in den folgenden Tagen weiter durch den Spreewald und die Lausitz. Beeskow, Lübbenau, Spremberg, Bautzen und am Ende Eibau-Walddorf hießen die weiteren Tagesziele. Die längste Etappe erwartete die Läufer am dritten Tag, an dem sie 80 km zu bewältigen hatten. Mit 74 und 72 km waren auch die beiden kommenden Tagesetappen nicht viel kürzer. Zum Abschluß kamen dann am Freitag noch 47 km hinzu, auf denen allerdings auch noch die meisten Höhenmeter zu bewältigen waren.

 

Für Annette, in ihrem „ersten Sportlerleben“ erfolgreiche Hockeyspielerin, war der Spreelauf der erste Lauf über eine so lange Distanz und an sechs Tagen hintereinander. Sie hatte sich im Laufe des Jahres mit fünf Marathons und acht Läufen über die 42 km-Distanz hinaus akribisch auf ihren Saisonhöhepunkt vorbereitet. Unter anderem war sie Ende März 132 km an drei aufeinanderfolgenden Tagen unterwegs. An der Spree hielt sie sich mehr als wacker. Am ersten Tag fiel es ihr noch schwer, deutlich langsamer als in ihrem normalen Wettkampftempo unterwegs zu sein, was sich aber mit zunehmender Müdigkeit von selbst erledigte. Am fünften Tag war sie dann morgens der Meinung „jetzt könnte es aber auch schon zuende sein“. Aber auch diesem und dem folgenden Abschlußtag lief sie noch „ihr Ding“ und erreichte das Ziel am Kottmar nach insgesamt 55:18:04 Stunden Laufzeit als 33te Teilnehmerin (von 39, die alle sechs Etappen bewältigt hatten). In der Frauenwertung ließ sie als Fünfte noch drei Laufkolleginnen hinter sich. Mit sich und der Laufwelt zufrieden konnte sie dann ihren am fünften Tag aufgetretenen und als Läuferseuche betitulierten Shin splint (Schienbeinkantenentzündung) ausheilen,

 

Nicht so glücklich verlief das Rennen für Peter. Der 57jährige mußte auf der vierten Etappe wegen Magenproblemen schon 25 km wandern. Am Tag darauf kam noch eine Muskelentzündung im Oberschenkel hinzu, so daß für ihn nach 300 gelaufenen Kilometern der Wettkampf beendet war.

 

Text Gabi, Fotos div.

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