zuhause, 24. Juli 2016

Splittergruppe LT WaB on Tour

 

Zunächst stellt sich mir bei der Überschrift die Frage, ob man bei 2 Läufern auch schon von einer Gruppe sprechen kann. Das wäre später noch zu klären… Frank und ich waren heute alleine unterwegs, Gabi "trieb" sich auf der Hornigsgrinde rum und ich wollte die Lauftreffgruppe nicht strapazieren mit meinem Laufstil, den man als "very slow" bezeichnen kann. Wir liefen also heute nach einem gemütlichen Frühstück gestärkt los: Zuerst von zu Hause in Wattenheim einen kurzen Schlenker nach Carlsberg, dort haben wir Paul zurückgelassen, die Tour wäre definitiv zu anstrengend für den nun schon etwas älteren Herrn. Er hat uns zwar herzzerreißend angeschaut…stumm stand die Frage im Raum: Was macht ein Rudel ohne Rudelführer, überlegt Euch das nochmal (!!!), wahrscheinlich werdet Ihr Euch ohne mich im tiefen Wald verlaufen und kommt Ihr dann überhaupt jemals wieder?!

Von Carlsberg laufen wir weiter nach Hertlingshausen ein ganzes Stück den Klosterwanderweg entlang bis nach Höningen. Kurz bevor es ins Dorf geht, laufen wir einen lang gezogenen Weg durch den Wald, der uns jedes Mal auf's Neue beeindruckt. Es gibt dort eine Menge sehr hohe Bäume deren Stämme kahl sind, alle haben lediglich ganz weit oben Baumkronen, die ein Dach bilden, so dass man das Gefühl hat, man befindet sich in einem geschützten Raum. Gleichzeitig hat man einen weiten Blick, weil es auch keinen Bewuchs am Boden gibt - herrlich! Weiter geht's durch Höningen das Treppchen runter wieder in den Wald kurz war es noch flach und dann geht es ca. 35 Minuten stetig bergauf bis zum Rahnfelsen. Oben angekommen bestaunen wir die schöne Rahnfelshütte und die neue schicke Sitzgelegenheit der Lebenshilfe-Werkstätten. Die weite Sicht bis zum Weinbiet rüber, einfach toll. Wir stehen am Zaun und es stockt mir der Atem, denn zwei Meter dahinter ist ein Abgrund - wir stehen auf dem Rahnfelsen, aha… jetzt verstehe ich, warum Frank mich unbedingt hier hochgescheucht hat, er war letzte Woche mit der schnellen Laufgruppe schonmal hier. Ich fühle mich noch ganz schön fit und überlege laut, noch eine Schleife von hier aus anzuhängen aber mein vernünftiger Frank rät zur Mäßigung. Also geht es wie geplant weiter dem roten Punkt folgend flott bergab und da merke ich es, uups ganz schön zittrig in den Oberschenkeln. Wir beschließen, nicht mehr rüber zur Lindemanns Ruh' zu laufen, sondern gleich das gelbe Kreuz und den Weg zum Parkplatz Langental zu nehmen. Über der Straße treffen wir auf einige Kühe, drei Jungbullen schauen uns neugierig an und ich versuche mit ihnen in Kontakt zu kommen, wenigstens mal kurz über die Fellstirn streicheln….Paul ist ja nicht dabei, denn er wäre schrecklich eifersüchtig ;-). Aber ich kann die Jungbullen nicht begeistern, statt dessen kommt eine etwas ältere Kuh forsch in meine Richtung und bedeutet mir so, endlich Leine zu ziehen. Auf dem Weg weiter zur Burg Altleiningen beantworte ich mir die "Gruppen"-Frage einfach selbst: Wer bin ich? Bin ich überhaupt und wenn ja, wie viele? Also doch 'ne richtige Gruppe! Ich bin fertig! Es begleitet mich der Mann mit dem Hammer. Am Schwimmbad genehmigen wir uns etwas Kaltes zu Trinken und laufen dann weiter runter am Reiterhof vorbei ins Amseltal. Unten angekommen gehen wir den Großteil der Strecke. Immerhin waren wir fast 24 km und 600 Höhenmeter unterwegs und meine Uhr belohnt mich mit einem neuen Rekord "weiteste bisher gelaufene Strecke". Eine wirklich sehr schöne Strecke, die wir bestimmt demnächst nochmal laufen werden.