zuhause, 28. Februar 2010

Alternativroute(n)

 

Heute wollten wir mal ein bißchen Pep in unseren Trainingsalltag bringen. Also sind wir mit dem Zug von Bad Dürkheim nach Neustadt gefahren und dann nach Hause zurück gelaufen. Osse hatte diese Route ausgetüftelt und auch für alle Fälle zwei Satz topographische Karten dabei. Einen Satz nahm er in den Rucksack und einen anfangs Peter. Der gab ihn dann an Walter weiter, weil dessen Rucksack größer war, das sollte sich später als etwas ungünstig herausstellen.

Zu Siebt waren wir unterwegs: Osse, Klaus H., Walter, Peter und ich vom LT WaB, unser "Dauergast" Michael und Jochen, der sich uns erstmals anschloß.

Schon im Zug hatten wir das erste Aha-Erlebnis, denn in Deidesheim stieg eine Gruppe Jugendlicher zu, die mehr als eine ganze Kiste Bier und eine große Flasche Cognac an Bord hatten. Morgens um 9.15 h wohlgemerkt. Am Neustadter Bahnhof turnten viele solcher Gestalten rum - und ein riesiges Polizeiaufgebot. Neustadt war Umsteigebahnhof für das Viertligaspiel Waldhof Mannheim - 1. FC K II auf dem Betze. Da gehen unsere Steuergelder hin....

Wir sind dann zügig durch die verwaiste Fußgängerzone aus NW raus, die weiß-rote Markierung des Pfälzerwaldvereins war unser Wegbegleiter. Schon direkt hinter den letzten Häusern wurde es teilweise recht trailig. Und wunderschön. Wir hatten Kaiserwetter, auch wenn die Wettervorhersage eigentlich Regen "versprochen" hatten. Die angekündigten Orkanböen stellten sich Dank "Xynthia" allerdings im Laufe des Laufes ein, im Wald über Deidesheim sahen wir, wie sich ein paar Spaziergänger gerade noch vor einem niederknallenden Baum retten konnten. Da waren wir schon nur noch zu Dritt (Peter, Klaus H. und ich), die schnelleren Jungs hatten sich nach vorne verabschiedet. Dummerweise hatte Walter nicht mitbekommen, daß wir zwei Gruppen aus der einen machten und nahm die Karten mit.

Irgendwo hinter der Michaelskapelle verloren wir dann die Markierung und liefen "wild in der Gegend rum", teilweise über einfachste Einfachpfade bergab, irgendwelche Markierungen sahen wir lange nicht. Am Badehaisel erreichten wir Wachenheimer Stadtgebiet, waren die letzten km ab dem Abzweig "Oppauer Haus" einer gelben Markierung gefolgt. Am Badehaisel stand, daß die weiß-rote Markierung eigentlich auf genau diesem Weg angebracht hätte sein müssen. War sie aber definitiv nicht, die Hinweisschilder sind wohl schon etwas älter. Wie Walter später erzählte, traf die weiß-rote Markierung nämlich ein ganzes Stück entfernt im Odinstal auf Wachenheimer Gelände.

Mit diesen Schlenkern waren wir Drei bis DÜW Bahnhof ziemlich genau 31 km mit über 1.000 Höhenmetern unterwegs. 4:57 h waren wir auf der Piste. Und Peter hat unterwegs noch eine Thermosflasche gefunden, die wohl ein Wanderer im Wald vergessen hat. So wird aus einem Jäger ein Sammler.

Die anderen liefen diverse Alternativen. Jochen seilte sich in DÜW ab, Michael lief am Annaberg Richtung Freinsheim, Osse begleitete Walter noch bis auf die Leistadter Höhe und lief dann zurück nach Leistadt, Walter erreichte Weisenheim nach ziemlich genau 4 Stunden. Da keiner der Vier einen Technikzoo am Arm hatte, war er wohl derjenige, der die von Osse errechneten 31 km lief, die anderen waren zwischen 25 und 30 km unterwegs.

Wir haben jede Menge Fotos, von denen ich 44 rausgesucht habe  - plus zwei Auswertungen aus den Garmins von Peter und Klaus.

Eine schöne Idee, wegzufahren und nach Hause zu laufen. Man sieht mal andere Strecken und "aufhören gilt nicht" - man muß das Ziel ja erreichen. Das war bestimmt nicht unsere letzte Tour.

Text Gabi Gründling, Fotos Klaus H., Peter & Gabi Gründling