Nürnberg, 13. März 2010

Rundendrehen im Zeichen der Burg

Nach fünf Jahren Pause waren Peter und ich mal wieder beim 6 Stunden-Lauf in Nürnberg. In den letzten Jahren hatten wir im März immer Rotenburg vorgezogen, aber diesen Lauf gibt's dieses Jahr nur im Herbst und so war der Weg nach Franken frei. Weil in Nürnberg gerade zwei Messen ihr Unwesen trieben, bekamen wir kein Hotelzimmer mehr und übernachteten in der Turnhalle. Machen wir ja eigentlich ganz gerne, bei den Sri Chinmoys, die den Lauf veranstalteten, sollte das aber nach dem Willen des "Chefs" Klaus Schulz eigentlich heißen: Männer in der oberen Halle, Frauen in der unteren. Wir konnten ihn dann davon überzeugen, daß wir zuhause ja schließlich auch nicht getrennt schlafen und so durften alle Frauen, die mit Partner angereist waren, auch in der "Männerhalle" übernachten.

Nach monatelangem guten Training, wir haben ja fast jedes Wochenende einen langen Lauf absolviert, wollte ich endlich mal wieder einen "richtigen" Ultra laufen. Was hieß, daß 48 km mein Minimalziel waren, 50 wollte ich aber schon schaffen. Die Runde in Nürnberg misst 1.521,9 m, für 50 km braucht's einen 7er Schnitt, einfach gerechnet sind das 10:30 min/Runde. Einfach zu merken, einfach zu rechnen. Soweit die Theorie. Tatsächlich brauchte ich 1 1/2 h, um endlich auf 7er Schnitt abzubremsen, anfangs drehte ich meine Runden unter 10 min. Der Gegenwind auf der Gegengeraden verlockte mich wohl zu immer zu hohem Tempo, um ihm wieder entfliehen zu können. Nach 4:50 h erreichte ich die Marathonmarke und dann wurde es richtig hart. Peter hatte zu der Zeit schon die Segel gestrichen. Sein Magen-Darm-Virus vom letzten Wochenende hatte ihm einen Strich durch die 6 h-Rechnung gemacht. Nach 5 h gab er mir meine neue "Wunderwaffe", einen Erdnuß-Krokant-Riegel. Der brachte Power pur und ich konnte sogar nochmal 3 Runden in je 10 min laufen. Glücklich hielt ich eine Runde vor Schluß die 50 km-Fahne in der Hand. Die tauschte ich dann gegen die Fahne für die Restmetervermesser und ging die letzten 10 min mit der Fahne in der einen und Peter an der anderen Hand noch eine halbe Runde. In der Ergebnisliste stehen 50,915 km - mein zweitbester "6er", den ich je gelaufen bin. Die 1,8 km bis zu meiner pers. Bestleistung scheinen wenig, sind aber tatsächlich sehr viel. Und somit habe ich auch meinen Mann "versägt", der exakt 7 km und 3 m weniger auf dem Tacho hatte. Allerdings auch in 4:11 h und nicht in 6 :-) - aber so ist das halt mal bei Zeitläufen. Gewonnen hat der fleißigste Kilometersammler.

Ausführlicher Bericht auf laufticker.de

Bericht Gabi Gründling, Fotos Peter Gründling

 

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