Süd-West-Pfalz, 02.-05. April 2010
Ein etwas längerer Osterspaziergang
Unsere Freunde Maya & Jens Lukas laufen schon seit einigen Jahren über Ostern durch die Pfalz, in den letzten Jahren hat sich Peter immer mal für einen oder zwei Tage angeschlossen. Aufgrund meiner aufsteigenden Form war dieses Jahr relativ schnell klar: wir würden alle beide alle vier Tage mitlaufen. Mit Gepäck. Jens und Peter haben sich freiwillig "zwangsverpflichtet", die Rucksäcke zu tragen, damit das Leistungsniveau etwas angeglichen würde. Als wir am Freitagmorgen aufbrachen, wog Peters Rucksack 11 kg.
Wir wollten den neuen Premium-Fernwanderweg durch die Westpfalz ausprobieren. Da die zuständigen Stellen es aber nicht hinbekommen hatten, den Weg rechzeitig zum Frühjahr auszuschildern, stellte man uns bei der Pfalztouristik freundlicherweise pdf-Dateien der Route zur Verfügung, die wir dann in die normalen Karten des Pfälzerwaldvereins übertrugen. An manchen Stellen mußten wir ein bißchen nacharbeiten. Zum Beispiel, wenn die Strecke Umweg-Abstecher über Dörfer am Wegesrand machte, was eindeutig dazu diente, die Wanderer in diese Dörfer zu bringen. Da Wanderer auch max. 5 km/Stunde schaffen, macht das teilweise sicher Sinn. Wir wollten aber schneller unterwegs sein und uns nach Möglichkeit solche Strecken auf Rad- und Wanderwegen entlang von Landstraßen (er)sparen. Außerdem verläuft der Fernwanderweg, wenn er mal fertig ist, nicht immer auf ausgezeichnten Routen des Pfälzerwaldvereins, daher mußten wir die Strecke an manchen Stellen ein bißchen nach rechts oder links "verschieben", um uns an Wandermarkierungen des PWV halten zu können.
Los ging's am Karfreitag in Wissembourg. Eigentlich ist der Start im nur knapp 2 km entfernten Schweigen-Rechtenbach. Dort gibt es aber keinen Bahnhof und so verschoben wir schon den Start um ein kleines Stück. Am Ende des ersten Tages hatten wir 34 km auf dem Tacho und waren im Wanderheim "Zur Dicken Eiche" des Pfälzerwaldvereins Hauenstein gelandet. Die Übernachtungen hatten wir aufgrund der Osterfeiertage vorab gebucht und hatten so jeden Morgen das abendliche Ziel schon vor Augen. Nach einer Nacht im Vierbettzimmer ging's am nächsten Morgen weiter nach Rodalben. In Hermersbergerhof machten wir erstmal Mittagspause und begaben uns danach zum ersten Mal raus in den Regen. Maya und ich beschlossen, den direkten Weg nach Merzalben und weiter nach Rodalben zu nehmen, während unsere Männer die etwa 3-4 km längere Originalroute mit ein paar zusätzlichen Höhenmetern laufen wollten. Leider verliefen sich die beiden ein bißchen und so saßen Maya und ich im Peterhof in Rodalben "auf dem Naßen". Unsere Haushaltsvorstände hatten ja unsere trockenen Sachen im Rucksack.
Der Sonntag brachte richtiges Aprilwetter. Sonne - Wind - Regen und das im fast minütlichen Wechsel. Aber immerhin noch besser, als vorher von den Wetterfröschen angesagt. In Heltersberg trennten sich unsere Wege wieder mal. Maya lief mit Jens und Peter über Johanniskreuz zu unserem Etappenziel in Trippstadt. Ich wählte den direkten Weg über Schmalenberg, was mir ungefähr 14 km und etliche Höhenmeter sparte. Nach einem tollen Abendessen fielen wir ermattet in unsere Pensionbetten.
Der letzte Tag brachte uns zum Auslaufen noch 18 km nach Kaiserslautern. Begleitet wurden wir den größten Teil von DUV-Präsident Stefan Hinze, der von Rockenhausen nach KL gefahren und uns entgegen gelaufen war. Einen Abstecher auf einen Turm über KL habe ich mir dann auch geschenkt, da die 1,5 km dorthin recht steil bergauf gingen. So konnten die anderen mal ein Stück ohne Rucksack laufen, was ihnen richtig Beine machte.
Mit dem Zug ging's dann von KL aus zurück nach Neustadt bzw. Wissembourg, wo wir die Autos geparkt hatten.
Am Ende eines wunderschönen langen Lang-Lauf-Wochenendes haben Peter und Jens 138 km "erlegt", Maya ca. 125 und ich immerhin auch noch 110. Mal sehen, ob wir nicht Pfingsten auch nochmal einen Dreitageslauf machen - vielleicht haben dann ja auch noch ein paar LT WaBler Zeit und Lust, sich anzuschließen.
Text Gabi Gründling, Fotos Peter & Gabi Gründling