Bockenheim, 18. April 2010

Auf halber Spur

Mann war das ein Wetter, besser konnte es nicht sein beim 7. Weinstraßen-Marathons.

Endlich war er da...

 

.. der Weinstraßenmarathon. Und mit ihm der Sommer. DER hätte nach Ansicht vieler Läufer auch noch einen Tag warten können, denn es wurde muggelig warm an diesem zweiten Sonntag nach Ostern.

Für uns war der Weinstraßenmarathon ein "Großauftrag". Zum Einen waren wir das letzte halbe Jahr einer von drei Trainingsstützpunkten der Orga. Zum Anderen war fast der ganze Lauftreff irgendwie in den Marathon involviert. Sousan betreut schon seit Jahren für den TV Weisenheim die Verpflegungsstelle auf dem Dorfplatz. Ich habe nun bereits zum dritten Mal einen Moderationspunkt übernommen, zum zweiten Mal in Herxheim gegenüber der Winzergenossenschaft. Fünf von uns liefen Marathon, einer Halbmarathon. Einer (Thomas) wäre gerne Halbmarathon gelaufen, aber der isländische Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen machte ihm einen Strich durch die Rechnung, er saß in China fest, inzwischen wurde der ganze "Ausflug" nach Ludwigshafen abgeblasen. Und vom Rest waren noch einige an der Strecke unterwegs, um zu gucken, er da so guckt und läuft.

Peter wollte den Marathon nicht voll laufen, weil er in einer Woche eine "etwas längere" Distanz auf dem Plan hat. Also vereinbarte er mit Uli Pfeuffer, diesen zu begleiten, 3:50 h wollten die beiden laufen. Peter nahm die Kamera mit, um unterwegs zu fotografieren. 1:57:03 h für Hälfte 1, 2:04:44 h für Hälfte 2 - ein negativer Split sieht anders aus. Uli ging langsam aber sicher ein, vielleicht will er sich ja noch selbst dazu äußern.

Schnellster WaBler war "Osse" Ulrich Haußmann, der nach 3:43:04 h das Ziel erreichte. Er schreibt dazu: "Wie isses gelaufen? Na ja, zu Schluss wurde es etwas zäh, die Hitze, wohl auch etwas flott losgelaufen, daher war die zweite  Halbzeit 8 Min. länger als die erste. Ein Blick in die Statistik hat mir dann gezeigt, dass ich doch nicht der einzige war, dem das so ergangen ist. Es kann eben nicht jedes Jahr Bestzeit geben! Der Wein in Dackenheim hat mir, im Gegensatz zum letzten Mal, dann auch nicht so richtig gemundet (war auch etwas warm)."

Volker Jung brauchte 4:20:44 h, auch er war hinten raus deutlich langsamer als auf der ersten Hälfte. Sein Statement: "Danke der Nachfrage, von Muskelkater keine Spur. Aber ich wusste nicht, wie ich heute Nacht schlafen sollte vor lauter Sonnenbrand. Auch wenn der Thermometer nur 21°C hergab. Während dem Lauf waren es mindestens gefühlte 30°C. Selbst bei unserem letztjährigen Sommerurlaub in Ägypten zur heißesten Zeit bin ich glimpflicher davon gekommen als gestern. 

Lustig war dieses Mal die Anreise. Wir nehmen ja immer seit Einrichtung den Park + Ride Service in Anspruch. Ist bequem und überhaupt nicht stressig, was die Parkplatzsuche betrifft. Nur dieses Mal  hatten wir eine Fahrerin, die meinte ein Pfalztour mit uns unternehmen zu müssen. Währen scheinbar die restlichen Busse auf direktem Wege nach Bockenheim fuhren, ist unsere schön brav die Umgehung entlang gefahren. Hatte zur Folge, statt 10 Minuten waren wir 25 Minuten unterwegs und der Bus der nach uns am Globus abfuhr, kam uns Ausgang Bockenheim schon wieder für die nächste Tour entgegen. Fototermin mit den LT-lern war damit natürlich geplatzt.

Zwischenzeitlich habe ich ja genug Erfahrung mit der Einteilung, aber in der zweiten Hälfte war ich so ausgetrocknet, dass ich keinen Tropfen mehr verschwitzt hatte. Trainiert war ich ja. Vorletzte Woche bin schließlich noch einmal über Höningen-Lindemannsruh-Bismarckturm-Ungeheuersee 32Km gelaufen und war noch lange nicht am Ende. Gestern war da kein Vergleich zu den Vorbereitungsläufen. Aber an der Geschwindigkeit lag‘s jedenfalls nicht. Naja in vier Wochen kann ich’s ja nochmal versuchen."

Für unseren putzmunteren Senior Klaus Clever war das größte Problem eins, das sonst eher Frauen zugeschrieben wird: Was zieh' ich an? Klaus fröstelt leicht und entschied sich letztlich für ein langärmliges dünnes Shirt. Seine Windweste hat er auf Geheiß von Uli noch kurz vorm Start zum Auto zurückgebracht. Über sein Rennen schreibt er: "Keine besonderen Vorkommnisse: Ich lief bis km 38 konsequent knapp 7 min/km, war zwischendurch ziemlich kaputt, erholte mich aber jeweils an den Ständen.... Hab' an jedem Stand ca. zwei Becher Tee/Wasser getrunken und an fast allen Bananen gegessen, irgendwo in der Mitte auch ein Stück Saumagen(!).... Die Steigungen  - einschließlich Asselheimer Wand - konnte ich überraschenderweise alle laufen... Erstaunlicherweise konnte ich ab km 38 noch erheblich zulegen - schätzungsweise auf knapp über/unter 6 min/km....Dennoch waren die angepeilten unter 5 Stunden nicht zu erreichen.... Zufrieden bin ich dennoch...Den Chip hab' ich behalten: mal sehen, was sich sonst noch tut..." Seine Zeit: 5:06:14 h.

Klaus Harnisch beließ es beim Halben, den er in 2:14:20 h beendete. Er will noch einen Bericht nachliefern.

Am Vorabend waren wir bei Osse und Britta zur leckeren Henkerspasta eingeladen, die wir sogar im Freien einnehmen konnten.

Bericht auf laufticker.de

Fotos Klaus Harnisch, Peter Gründling, Helga Dostal (1), Joachim Schleweis (1)

 

Ich bin schon früh nach Bockenheim gefahren wegen der Parkplatzsituation. Das war aber nicht so schlimm. Nicht weit vom Start stelle ich meine Karre ab und traf auch gleich den Uli P.

Fotoshooting war angesagt, am großen Festzelt. Dort fing auch gleich Peter’s Digi an zu spinnen. No Problem, wir haben ja alles doppelt, meine Digi war noch in der Hosentasche.  

Keine Ahnung, warum unser Klaus Zeh vor dem Start noch bibberte. Windbreaker Ja/nein/ja/nein, das war seine Thema. Es ließ ihn aber Gott sei Dank zurück, denn nach 30 Minuten hätte er ihn sowieso weggeschmissen. 

Der Start sekundengenau, der Vanman zählt die Sekunden runter. Dann ging es los, ich als Letzter über die Chipmatte. Bockenheim ist ein enger Schlauch und überholen geht hier nicht. Nach 1 Km ist wieder alles breit, man findet sein Tempo.

Dann die Wand von Asselheim. Zuerst läuft man sie runter Richtung Grünstadt, ideal zum Warmlaufen. Runtersausen nach Asselheim nennt man das.

Vor Grünstadt der erste Anstieg. Ist man oben, dann geht es rein in die Fußgängerzone. Hier warten die ersten Fans. Für mich der erste Stop am Verpflegungsstand. Besser jetzt schon trinken, die Sonne brennt ja schon ganz ordentlich. 

Nach Grünstadt, rein in die Straßenunterführung und rauf in die Weinberge, Sausenheim und Kleinkarlbach in Sicht. Eine wellige Spur und unten im Tal trennen sich die Halben von den echten Marathonis. Ich lief nur den Halben und kenne die Gegend doch sehr genau. Unser Lauftreff „Weisenheim am Berg“ ist ja um die Ecke.

In Kleinkarlbach, ein weiterer Verpflegungsstand mit kühler Apfelsaftschorle. Der kam gerade recht. Jetzt der gefürchtete „HotSpot“, die Rampe des 6-Stunden Laufes von Kleinkarlbach, den wir ja ausrichten.  Das Ding war so richtig heavy. Die letzten Meter schaltete ich auf Walking, überholte dabei einige Laufwillige. Oben wartete der berühmte Riesligschwamm. Richtig, dieses Jahr gab es ihn auch für Halbmarathonis, hier über Kleinkarlbach. Die Marathonis bekommen ihn erst in Dackenheim. 

Oben auf der Rampe wird es wieder flach. Jetzt auf gleicher Spur zurück nach Grünstadt.  In der Fußgängerzone nochmals Apfelschorle tanken vor der „Wand von Asselheim“. Die wartet geduldig 3 Km vor dem Ziel auf müde Läuferbeine. Das Ding machte mich wütend, ich zeigte ihr den Finger. Jetzt noch mal richtig reinhauen, die letzen 3 Km waren meine schnellsten.

Ich genieße Km 21, den Schlauch von Bockenheim. Den Vanman hört man schon von Weitem. Dann das Zieltor, Matte, Pieps, Schluss, Medaille !!

2:14:20, Rang 49 - M60,   Als letzter Starter noch 233 überholt, das passt für mich.

An das Erdinger-Weissbier kam man nicht heran. Egal, Apfelsaftschorle gab es jede Menge. Das tat so richtig gut.  

Ich zog mich um, und wartete auf die Weisenheimer Marthonis. Habe sie mit der Digi alle noch erwischt. Den Osse, Peter, Uli P, Volker J und den Klaus Zeh. Die hatten alle rote Nasen. Kam wohl von der Sonne und hoffentlich nicht vom Rieslingschwamm.

(Klaus Harnisch)