St. Wendel, 02. Mai 2010

Bestzeit, einfach so nur zum Spaß

Eigentlich wollte mein Freund, Laufkollege und Krimiautor des Weinstraßen Marathon Mord beim diesjährigen Weinstraßen Marathon dabei sein. Doch so eine verdammte isländische Aschewolke hinderte ihn, rechtzeitig von einer Geschäftsreise zurück zu sein. Da er, so ehrgeizig wie er ist, unbedingt noch einen Frühjahrs Marathon laufen wollte, hat er mich so lange bearbeitet, bis mir die Gegenargumente ausgingen. St. Wendel bot sich an, da keine Limitierung der Starterfeldes bestand und schnell erreichbar war. Quasi in letzter Minute der Voranmeldefrist noch die Meldung eingereicht. Das hat schon mal geklappt. Was uns dort erwartet? Keine Ahnung. Also St Wendel <<einfach so nur zum Spaß>> zwischen Weinstraßen- und Mannheim Marathon. 

Die Anreise: Der liebe Gott hat scheinbar noch gar nicht bemerkt, dass es das Saarland gibt. Ab Lautern nur noch Nebel. In St. Wendel angekommen: Nur Hügel. Oh Gott, auf was haben wir uns da eingelassen.

Der Flyer: Parkplatz hier, Startnummernausgabe dort, Kleiderabgabe da, Start wo anders. Hört sich nach Spießrutenlauf an. 

Die Realität: St Wendel ist gar nicht so groß. Es stellte sich heraus, dass das was auf dem Flyer so weiträumig aussah doch ganz nah beieinander lag. Außerdem wurde zusätzlich noch ein Bus Shuttle eingesetzt. 

Der Lauf: Interessant war die Art und Weise, wie gestartet wurde. Der Kurs bestand aus zwei Runden. Um 9:30 Uhr starteten die Marathonies, also wir. In die zweite Runde hinein wurden die Halbmarathonies gestartet, so dass diese sich in das bereits weit auseinander gezogene Feld der Marathonies nahtlos einreihten und so immer eine ausgewogene Zahl an Läufern auf der Strecke verteilt waren. Für die Zuschauer garantiert ein kurzweiliges Event. 

Aber mal zu uns. Strategie: Jeder läuft sein eigenes Rennen, wir hatte nur einen gemeinsamen Vorbereitungslauf bestritten. Es lief gut an. Es lief gut weiter. Doch gegen Ende der ersten Runde kam die Sonne heraus. Ein Alptraum für mich. Es wird schon wieder gut warm. Beim Weinstraßen Marathon mein OK-Stoß. Nach der dritten Wende sah ich dann die Erlösung: Eine dicke schwarze Wolke mit jeder Menge kühlendem Nass. Es dauerte dann auch nicht lange und die Wolke entleerte sich während der ganzen zweiten Runde über uns. Für mich war eine neue Bestzeit gesichert. Markus hatte im Vorfeld wenig lange Läufe trainiert. Bis zur 5ten Wende befand er sich immer ca. 100-200 Meter hinter mir. An der 6ten Wende war der Abstand dann doch etwas angewachsen. Im Ziel blieb die Uhr dann aber doch noch bei guten 4:02 Stunden stehen.

Fazit: Ein sehr gut organisierter Marathon, an dem es keinerlei Kritikpunkte gab. Wir haben beide beschlossen, dass dies nicht der letzte St Wendel Marathon für uns war. 

Text Volker Jung

Und der Ordnung und Vollständigkeit halber hier auch noch seine Zeit: 3:53:34 h

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Collage: Klaus Harnisch