Mannheim, 15. Mai 2010

nothing runs like a retired deere

 

Mannheim zieht Massen an, so stand es heute in der Zeitung. Über 10.800 Teilnehmer sollen es gewesen sein beim 7. Dämmermarathon in Mannheim, darunter aus drei Runner aus Weisenheim. Volker und Uli liefen den Marathon, ich den Halben. 

Für mich, als Rentner war es auch ein Wiedersehen mit meinen Ex-Kollegen. Im Team „John Deere“ lief ich dann auch mit und natürlich auch im grünen Dress. Ein dynamischer Hirsch und der Slogan „Nothing runs like a Deere“ auf dem Rücken war unser deutliches Signal an das Umfeld. 

Der Wetterbericht versprach Sonnenlücken und 13 Grad, aber auch immer wieder Schauer. Die 13 Grad stimmten, die Schauer blieben aus, ideales Läuferwetter. 

Der Ablauf, die Eindrücke:
Der Start um 17:45 Uhr, traditionell am Wasserturm, dann geht es gleich rein in die Augustaanlage. Hier stehen eine Menge Leute. Unter frenetischen Beifall geht es auf die Strecke. Nach 200 Metern wird es wieder still bis Neuostheim (km 3). Dort stehen die nächsten Fans. Genug Zeit, um seinen Rhythmus zu finden. Bei Km 5 der erwartete Verpflegungsstand, ordentlich, kein Gedränge. Danach wird es etwas eng, das kostet auch etwas Zeit. 

Links ist Seckenheim in Sicht. Auf dem Rückweg kommen wir da bestimmt noch durch. Aber zuerst führt der Weg nach Suebenheim. Dort wartet der Wendepunkt bei Km 9. Nicht zu fassen, aber der erste Halbmarathoni kommt uns jetzt schon entgegen. Locker zischt der an uns vorbei. Wir sind bei Km 5,5 der bereits bei Km 14. 1:04:22 war später seine Zeit, verfolgt von drei weitern Berufsläufern aus Kenia.

Keine Chance auf Treppchen und Preisgeld für den Rest bei diesen gemanagten Profis. Irgendwann sind auch wir am Suebenheimer Wendepunkt. Nur noch 1 Km ist es nach Seckenheim, zur nächsten Verpflegungsstelle. Die Seckenheimer Meile ist 2 Km lang, dort ist auch echt was los, einer der Höhepunkte. Die Fans dort wissen, wie man Läufer wieder motiviert. 

Seckenheim liegt nun hinter uns. Jetzt sind auch wir bei Km14, dort wo der ersten Halbmarathoni uns überraschte. Meine Uhr zeigt hier 1:13:54. Zehn Minuten ruht sich der Sieger jetzt im Ziel schon aus. Den Fernmeldeturm am Luisenpark hat man jetzt ständig im Auge. Noch 3 Km sind es bis dorthin. 

Kohlehydrate nachtanken kann jetzt nichts schaden. Danach läuft es wieder besser. Der Turm (Km 18) ist nun erreicht. Links und rechts ist Wechselzone. Viele Teams lösen sich hier ab. Auch hier ist es wieder eng. Jetzt hat man schon mal das Ziel im Kopf.

Der obere Luisenpark ist geschafft, der Untere gleitet auch vorbei. Zwischendrin gibt eine Samba-Band ihr Bestes. Das Nationaltheater ist in Sicht, hier ist Km 19. Jetzt geht der Spaß erst richtig los. Hier stehen Leute ohne Ende. 50 Meter links ist das Ziel, aber noch nicht für uns. Wir müssen erst hinein in Mannheim’s berühmte Gasse. Die „Mannemer Fressgass“, wer sie noch nicht kennt, der weiß jetzt wo sie ist. Begeisterte Zuschauer auf beiden Seiten. Das gibt Flügel, da geht noch was. Plötzlich die Weiche vor uns, bei Km 20. Halbmarathonis nach links, Marathonis geradeaus. Armer Uli, armer Volker. Die haben erst die Hälfte, müssen noch nach Ludwigshafen. Für mich ist es gleich vorbei. Nur noch 1100 Meter bis zum Ziel. Nur noch durch die Kunststraße und nochmals um den Wasserturm. Die Tribüne voll mit Zuschauern. Dann das Ziel und die Medaille. 2:08:55 zeigt meine Uhr. Ich bin zufrieden. Ein gesunder Lauf, was will ich mehr. Puls und Zwischenzeiten waren ideal. 

Fazit:
Gute Verpflegung, Wasser auch zwischendurch.
Strecke ziemlich flach, drei Engpässe, die etwas Zeit kosten.
Für einen Stadtlauf ist das eine stille Strecke.
Stimmung nur in Seckenheim und auf den letzten Kilometern.
Die kostenreduzierte Medaille: Ein kleiner Blechstreifen, ein echter Witz.
Die Messe am Vortag: Großer Palast (Rosengarten), darin kleine Messe. Kandel bietet mehr. 

Text und Fotos Klaus Harnisch 

Volker lief mit 3:53:23 h nochmal 11 Sekunden schneller als in St. Wendel und Uli kam mit 3:54:33 h quasi in Sichtweite ins Ziel