Landstuhl, 21. März 2015

Entjungfert

"Alles halb so wild" - könnte man über meinen ersten Berglauf sagen. Ich hab's überlebt. Aber eigentlich war das auch nicht das, was eingefleischte Bergläufer unter Berglauf verstehen.

Der Nanstein-Berglauf gehört zum Pfälzer Berglaufpokal und je nachdem wen man fragt, ist er der leichteste oder der zweitleichteste. Deshalb habe ich mich auch nach fast 11 Jahren Pfalz dann doch mal rangetraut. Die Anfahrt war schon echt beschissen, wir standen ewig im Stau auf der A6 und kamen erst 25 min vorm Start an der Halle an. Wie ich so eine Hektik hasse! Na egal... mit 5 min Verspätung ging's los.

Der Nanstein-Berglauf zeichnet sich durch ein Auf und Ab aus. Es geht also nicht nur hoch sondern auch immer wieder runter. Da kann man ausschnaufen, sich wieder fangen - um beim nächsten Anstieg wieder mit hochrotem Kopf nach Luft zu schnappen. Nach ca. 49 min konnte VanMan Jochen Heringhaus kurz vorm Zielkanal dieses Foto von mir schießen.

Bei km 1 hatte ich zu Ludwig Mesel aufgeschlossen. Ludwig wird dieses Jahr schon 80 und kennt (nicht nur) die Pfälzer Bergläufe aus dem Effeff. Ich dachte, ich versuche mal dranzubleiben, Ludwig weiß schon, was er tut. Tscha.. Satz mit X.. das war wohl nix.. Ab km 2 riss das virtuelle Gummiband, bei km 4 sah ich Ludwig zum letzten Mal auf dem Weg über mir und bis ins Ziel nahm er mir 1:58 min ab. Echt die Härte! Ob ich sowas mal wieder mache? Keine Ahnung.. vielleicht nächstes Jahr am Nanstein, um zu gucken, ob's auch unter 49 geht.

Übrigens: Berglauf verjüngt. Doch, ganz sicher. Beim ersten Blick in die Ergebnisliste fand ich mich auf Platz 8 der W20 wieder. Die Auflösung des Rätsels hatte ich auch schnell erkannt: ich hatte Startnummer 989 und im Wettkampfbüro hatte man versehentlich Jahrgang 1989 in den Computer reingetippt. Durch die Korrektur rutschte ich doch tatsächlich noch auf Platz 4 meiner richtigen Altersklasse W50.

Gabi Gründling