Stuttgart, 31. Oktober 2015

Unverhofft kommt oft

 

Ende des Monats Oktober habe ich mich für den 1. Neckarufer Marathon in Stuttgart angemeldet, der von 100 MC Mitglied Michael Weber bestens organisiert wurde. Da ich mich auf der Rückreise eines kurzen Skiurlaubs mit Anna befand, schlug ich ihr vor, doch mal einen langen Lauf von 30 km zu versuchen.

Der Kurs ging zuerst 5 km nach Norden immer am Neckarufer entlang und dann nach Überqueren einer Schleuse auf der anderen Uferseite wieder zurück, so dass man nach 10 km wieder im Start- und Zielbereich war. Danach lief man nach Süden Richtung Bad Cannstatt, wieder auf der einen Uferseite hin und der Anderen zurück. So liefen wir alle 10 km an Start und Ziel vorbei und Anna hatte so die Möglichkeit den Lauf mehrmals vorzeitig zu beenden.

Beim Abholen der Startnummer konnte ich sogar noch einen Startplatz für Anna bekommen, obwohl der Lauf schon relativ schnell mit 25 Teilnehmern ausgebucht war. Am Start standen dann morgens um 09:00 Uhr sogar 28 Läufer, dabei viele bekannte Gesichter!

Wir liefen die erste Hälfte des Marathons zusammen, den wir in etwas unter 2:30 Stunden absolvierten. Nach etwa 26 km schickte ich Anna alleine weiter, da ich einen richtigen Einbruch hatte. Und als ich dann nach 3:37 Stunden an den VP bei km 31 kam, erfuhr ich, dass Anna auch die letzte 10 Kilometer Schleife in Angriff genommen hatte.

Nach 5:27 Stunden kam ich dann ins Ziel und erfuhr mit Schrecken, dass Anna noch nicht im Ziel sei. Eigentlich konnte das gar nicht sein, denn ich hätte sie ja überholen müssen. Also machte ich mich auf die Suche nach ihr. Und zum Glück kam sie relativ schnell nach etwa 400 m angerannt. Sie hatte sich etwa 2,5 km verlaufen, da auf der letzten Runde, beim Abzweig zum Max Eyth See, ein paar Witzbolde rote Kreidepfeile, mit der die Strecke u.a. markiert war, in die falsche Richtung auf den Boden gezeichnet hatten. Auch mich hatte das auf dem Rückweg sehr irritiert. Anna war über diesen Verlaufer so sauer, dass sie gar nicht mehr ins Ziel laufen wollte. Es dauerte fast 5 Minuten, bis ich sie überzeugen konnte, dass sie ihre verdiente Medaille abholen solle. Der Applaus im Ziel war groß, da die Mitläufer wussten, dass es Annas erster Marathon war. Obwohl Anna bisher maximal Halbmarathonstrecken zurückgelegt hatte, hat sie den Marathon ohne große Wehwehchen oder Muskelkater super weggesteckt.

Die Veranstaltung selbst war super und sehr liebevoll organisiert. Das fing an bei den schön gestalteten Startnummern, den bestens bestückten VPs, den netten Helfern, den toll gestalteten Urkunden und Medaillen. Und zu guter Letzt erhielten alle Marathonis sogar noch ein persönliches Finisher-Foto.

 

(Annette Bruns)

Bericht auf Laufticker.de

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