Köln, 23.-25. Juli 2010

Drehwurm

 

Zum ersten Mal fand in Köln an diesem Wochenende der 48 h-Bahnlauf der LG DUV statt. Sogenannte Läufe nach Zeitmaß haben beim Ultramarathon (was alle Distanzen meint, die länger sind als die klassische Marathondistanz von 42,195 km) eine lange Tradition. Die kleinste Einheit sind die 6 Stundenläufe, die größte die 10 Tageläufe. Der 48er liegt also „irgendwo mittendrin“. Zwei Mal rund um die Uhr drehen die Athleten dabei auf einer abgemessenen Strecke ihre Runden. Gewonnen hat, wer am Ende die meisten Kilometer zurückgelegt hat. Frequenz und Länge seiner Pausen bestimmt jeder Sportler selbst und es gilt die Faustregel: wer ruht, macht keine Strecke.  

Nachdem Peter ja nun bei seinem eigentlichen Saisonhöhepunkt, dem 6 Tage-Lauf im französischen Antibes, nach zweieinhalb Tagen wegen einer Infektion die Segel streichen mußte, hatte er sich noch kurzfristig entschlossen, in Köln an den Start zu gehen. Zwischen Freitag um 12 Uhr und Sonntag zur selben Zeit wollte er auf einer 309 m langen Aschenbahn im Kölner Stadtteil Dellbrück Kilometer sammeln. Nach einem guten Start im Tempo von 10 km/h kämpfte er leider bereits nach 6 Stunden ausdauernd mit seinem Magen-Darm-Trakt, mußte nachts lange pausieren und fand auch danach mangels Kraft nicht mehr ins Rennen. Ich konnte ihn stundenlang nur mit Joghurt und Tee aufpäppeln, das bringt natürlich keine Kraft. Erst in den letzten Stunden, nachdem sein Magen sich beruhigt hatte und Peter ihm wieder feste Nahrung zuführen konnte, war er dann auch wieder in der Lage, das tun, wozu er nach Köln gefahren war, nämlich laufen, nicht gehen. Mit 94 km in den ersten 24 Stunden und weiteren 110 km am zweiten Tag ist er nicht wirklich zufrieden, aber er hat das Beste aus der Situation gemacht. 204,261 km bedeuten Platz 28 von 42 Starter/-innen.

 

Text und Fotos Gabi Gründling